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III: NACH DER PEREGRINATIO |
Freundschaften von SAECKMA (Friesland) mit CASAUBON und LECT (Genf)
Internetbewerking, juni 2003, van de publicatie in "Die Schweiz: Zwischen Wunsch und
Wirklichkeit" - Duitse Kroniek, jaargang 42, voorjaar 1992, nr. 1-3, blz. 77-96.
Von Casaubon nach Scaliger -
Saeckmas Vetter in Genf -
Casaubon von Franeker umworben -
Von Lect aufgenommen, Frieslands Gegenleistung -
Bouricius von Saeckma dem Casaubon empfohlen -
Zusammenfassung -
Übersicht der Briefe -
Anhang (Bouricius an Casaubon)
Einleitung
Als der friesische Jurastudent Johann Saeckma im Frühjahr 1594 nach seinem Abschied von
der Universität Franeker eine Peregrinatio academica nach Heidelberg, Basel und Genf begann,
tat er das an erster Stelle für seine eigene Weiterbildung. In Heidelberg gab der Bakkalaureus
ersten Semestern Unterricht und bereitete er seine Promotion weiter vor. An der Universität
Basel erlangte er am 29. März 1595 "cum laude" die Doktorwürde. Nach Genf reiste er zur
Vervollkommnung seiner Französischkenntnisse.
Ein zweiter Zweck der Peregrinatio war die Begegnung mit berühmten Professoren wie Gruter
in Heidelberg und Casaubon und Lect in Genf. Dabei ging es im Fall Saeckma um mehr als
Freundschaftsbande.
Johann Saeckma war einer der ersten Studenten der im Jahre 1585 errichteten Universität
Franeker. Noch ganz in der humanistischen Tradition stehend engagierte er sich sehr für die
junge Akademie. Er genoss das Vertrauen der Professoren und hatte durch seine Onkel gute
Beziehungen zu den Provinzialstaaten und deren Ausschuss, den Verwaltern der Universität.
Mit den Professoren und den Förderern der Akademie erkannte er, dass die Universität (mehr)
grosse Namen brauchte um sich behaupten zu können. Allein der Theologe Sibrandus
Lubbertus und der Hebraist Johannes Drusius waren international bekannt. Die Berufung des
Juraprofessors Dionysius Gothofredus (Denis Godefroy) hatte 1593 fehlgeschlagen.(l)
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1. Siehe meinen Artikel 'Peregrinatio academica in Germaniam. Friesische Jurastudenten in den
deutschen Landen: Johann Saeckma und seine drei Vettern.' In: Grenzgänge. Literatur und
Kultur im Kontext. Hrsg. von Guillaume van Gemert und Hans Ester. Amsterdam 1990, S.
379-397. Eine niederländische Version findet sich auf meiner Website: siehe die
HOMEpage.
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Saeckmas Peregrinatio sollte, wenn vielleicht nicht offiziell, auch dazu dienen, berühmte
ausländische Gelehrte für eine Professur an der Universität Franeker in Friesland zu
interessieren.
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Von Casaubon nach Scaliger
Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt in Genf machte Saeckma sich Ende August 1595, vor
der anstehenden Frankfurter Herbstmesse auf den Weg nach Hause. - Im Frühjahr und im
Herbst, zu den Halbjahresbüchermessen in Frankfurt am Main, fand der meiste Verkehr von
Menschen und Briefen statt. - Er wollte über Leiden reisen, um den grossen Justus Josephus
Scaliger (Agen a.d. Garonne 1540 - Leiden 1609) zu sehen, der sich 1593 dorthin locken
lassen hatte.(2) Dazu suchte er erst Isaac Casaubon (Genf 1559 - London 1614) auf, der seit
1582 Professor für Griechisch an der Universität Genf war(3) und dessen Vorlesungen er hörte.
Saeckma bat ihn um ein Empfehlungsschreiben, was Casaubon ihm am 27. August gab. Aus
diesem Empfehlungsbrief(4) wird deutlich, dass viele die Scaliger besuchen wollten, erst nach
Casaubon gingen und diesen als Mittler benutzten. - Casaubon und Scaliger waren gute
Freunde durch einen 1593 von Casaubon begonnenen Briefwechsel.(5) Casaubon war, wie
Scaliger meinte, der grösste Gelehrte seiner Zeit und kannte besser Griechisch als er selbst. -
Am Schluss seiner Empfehlung Saeckmas schreibt Casaubon, dass er hofft einst mit Scaliger in
Leiden zusammenarbeiten zu können. Sie haben sich jedoch niemals gesehen.
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2. Durch seinen ehemaligen Klassengefährten Johannes Arcerius hatte Saeckma 1593 aus
Leiden von Scaliger, dem göttlichen Genie der Philologie, gehört. Vgl. Provinciale Bibliotheek
van Friesland, Codex Saeckma Nr. 193.
3. Eine vorzügliche Biographie des Isaac Casaubon hat Mark Pattison geschrieben: second
edition, Oxford 1892.
4. Nr. 2 der Übersicht im Anhang. Der Universitätsbibliothek Nimwegen danke ich an dieser
Stelle für die Leihgabe der herrlichen Ausgabe: Isaaci Casauboni epistolae, insertis ad easdem
responsionibus, quotquot hactenus reperiri potuerunt, secundum seriem temporis accurate
digestae. Accedunt huic tertiae editioni, praeter trecentas ineditas epistolas, Isaaci Casauboni
vitae; eiusdem dedicationes, praefationes, prolegomena, poemata, fragmentum de libertate
ecclesiastica. Item Merici Casauboni I.C. epistolae, dedicationes, praefationes, prolegomena et
tractatus quidam rariores. Curante Theodoro Janson. ab Almeloveen. Roterodami 1709. Der
Utrechter Mediziner Jansonius ab Almeloveen (1657-1712) ist vor allem als Gelehrter und
Bibliograph bekannt geblieben.
5. Durch die Ausgabe von Jansonius ab Almeloveen sind 146 Briefe an Scaliger bekannt.
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Ob Saeckma ein Stammbuch oder "Album amicorum" besessen hat, ist nicht bekannt, jedoch
sehr wahrscheinlich. Wenn es sich erhalten hätte, würde man darin bestimrnt Einträge von
Scaliger und anderen Leidener Professoren und was Genf betrifft von Theodore de Bèze
(Theodorus Beza), Isaac(us) Casaubon(us) und Jacques Lect (Jacobus Lectius) antreffen.
Vermutlich hat Saeckma während seiner Genfer Zeit bei Lect logiert. Jacques Lect (Genf
1560-1611), ein Schüler von Cujas, war 1583 von Beza dem Julius Pacius(6) als Kollege
Juraprofessor zugefügt worden. Lects Unterricht wurde von 1589 bis 1592 unterbrochen, als
die juristische Fakultät wegen des Krieges von Bern, Genf und Frankreich gegen Savoyen(7)
geschlossen war. Als Pacius, der 1585 Genf verlassen hatte, am 3. August 1596 zurückkehrte,
wurde Lects Stelle wegrationalisiert; nach Pacius' Umzug nach dem viel besser bezahlenden
Nîmes wollte man gegen den Willen Bezas nicht Lect sondern dessen Schüler Jean Sarrasin
einstellen. Von da an wurde die Fakultät nur vom Professor der Institutionen David Colladon
besetzt bis Lect im Jahre 1600 wieder eingestellt wurde.(8) In den Jahren 1597, 1601, 1605 und
1609 war Lect Syndicus seiner Geburtsstadt und ausserdem leistete er noch diplomatische
Dienste. So erwarb er bei der Königin von England und den niederländischen Generalstaaten
finanzielle Unterstützung für die Universität. Daneben veröffentlichte er viele gelehrte
Schriften(9), darunter zwei Arbeiten zum Strafrecht, als humanistischer Jurist selbstverständlich
in der Form von Kommentaren zu lateinischen Autoren.(10) Lect war sehr gut befreundet mit
Casaubon.
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6. Giulio Pace da Beriga (Vicenza 1550-Valenza 1635) hat an vielen Universitäten gelehrt:
Genf 1575-1585, Heidelberg 1585-1594, Sedan 1595, Genf 1596-1597, Nîmes 1597,
Montpellier 1598-1616, Valenza 1616-1617, Padua 1618, Valenza 1619-1635.
7. Vgl. Geschichte der Schweiz und der Schweizer. Basel [1986], S. 429-432. Im Jahre 1601
wurde der Frieden zwischen Frankreich und Savoyen geschlossen, 1602 zwischen Genf und
Savoyen.
8. Charles Borgeaud, Histoire de l'université de Genève. L'académie de Calvin 1559-1798.
Genève 1900, S. 295ff.
9. lm Jahre 1599 besorgte Lect eine Ausgabe der gesammelten Werke des Rechtsgelehrten
François Hotman (Paris 1524-Basel 1590). Auch schrieb er viele lateinische Gedichte,
annotierte griechische Heldendichtung und hielt akademische Reden.
10. Ad Modestinum De Poenis liber unus, in-8, [Genf] 1592; Ad Aem. Macrum De publicis
judiciis liber unus, in-8, [Genf] 1597.
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Saeckma hat nach seiner Rückkehr in Friesland mit Casaubon und Lect korrespondiert.
Erhalten haben sich zwei Briefe von Casaubon an Saeckma (1596, 1613) und eine Antwort
(1597) sowie fünf Briefe von Lect an Saeckma (1596, 1597, 1598, 1605, 1609).
Vor kurzem habe ich noch vier Briefe von Saeckma an Casaubon in der British Library entdeckt:
1596, 1609, 1613, 1614: siehe meine HOMEpage.
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Saeckmas Vetter in Genf
Aus der Antwort(11) auf einen Brief(12) den Saeckma an Vetter Wiarda am 30. April geschrieben
hat, sei hier zuerst in Auszügen zitiert. Georg Wiarda hatte seine Peregrinatio 1594 zusammen mit
Saeckma begonnen. Vor dem 21. Juni 1596 war er mit Aysma(13) im Gefolge des Professor
Pacius von Heidelberg nach Genf abgereist.(14) Am 24. August 1596 schreibt er aus Genf:
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11. Brief Nr. 4.
12. Sehr wahrscheinlich ist dieser Brief von Marcus Lycklama auf dessen Peregrinatio
mitgenommen worden. Er hat sich, wie die meisten in diesem Artikel genannten Briefe Saeckmas, nicht
erhalten.
13. Vgl. Anm. 60.
14. Dieses zeigt sich in Brief Nr. 3.
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Beza hat gestern seine lange unterbrochenen Vorlesungen und Predigten wieder
aufgenommen. Auch Lect ist in diesem August zu seinen Vorlesungen zurückgekehrt.(l5)
In deinem Namen habe ich ihn angespornt, deinen Brief(16) zu beantworten, was er tun
wird, wie er mir erwidert hat. Casaubon, der von vielen umworben wird und vor einiger
Zeit auch von den Unsrigen berufen worden ist, zweifelt zwar, wo er am liebsten
hingehen möchte, schreibt dir aber selber, wie ich vermute, in dieser Sache. Ich
beglückwünsche uns mit Beyma; - Julius van Beyma war am 3. April zum Professor Iuris
ernannt worden neben Henricus Schotanus, der seit der Eröffnung der Universität
Franeker die juristische Fakultät dort allein geleitet hatte(17) - o könnte auch Casaubon in
dieser Schar aufgenommen werden.
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15. Dieses im Gegensatz zu dem, was Borgeaud entlehnt worden ist; vgl. Anm. 8.
16. Gegen Ostern (Frankfurter Messe) geschrieben; nicht überliefert.
17. Julius van Beyma war am 3. April zum Professor Iuris ernannt worden neben Henricus
Schotanus, der seit der Eröffnung der Franeker Universität die juristische Fakultät dort allein
geleitet hatte. W.B.S. Boeles, Frieslands hoogeschool en het Rijksathenaeum te Franeker.
Leeuwarden 1878-1889. II. S. 66-68.
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Casaubon war seit 1594 unzufrieden in Genf. Gründe waren ein unzureichendes Gehalt, hohe
Preise verursacht von der Blockade durch Savoyen, sein Verlangen nach Büchern(18) und
Freizeit. Die Republik Genf war nicht arm, sondern erschöpft. Die Philologie galt wenig in
Genf. Casaubons Wert wurde eigentlich nur darin gesehen, dass er Studenten anzog. Die
Behörden die Lect entlassen hatten, könnten Casaubon jeden Tag sagen, dass sie nicht langer
im Stande waren ihm zu bezahlen.(19)
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18. Zur Privatbibliothek des Casaubon: T.A. Birrell, The Reconstruction of the Library of
Isaac Casaubon. In: Hellinga Festschrift. Amsterdam 1980, S. 59-68.
19. Pattison S. 69. Im November 1596 zog Casaubon nach Montpellier; weitere Stationen
waren Paris (1600-1610) und nach dem Tod von Heinrich IV. London (1610-1614).
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Wiarda hat sich in Genf ernsthaft der Rechtswissenschaft gewidmet, als gegen Ende des Jahres
1596 Markus Lycklama nach Genf kam. Dieser hatte am 3. November in Basel zum Doktor
der Rechte(20) promoviert. Wiarda wohnte mit ihm, einem Franzosen und zwei Baslern
zusammen. Lycklama reiste Ende Februar 1597 ab und nahm Wiardas Brief(21) vom 26. an
Saeckma mit. Als Anwalt liess er sich am 9. Mai 1597 beim obersten Gerichtshof Frieslands in
Leeuwarden immatrikulieren.
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20. K. Mommsen, Katalog der Basler juristischen Disputationen 1558-1818. Frankfurt am
Main 1978, Nr. 601. Eintrag ins Promotionsregister: 10. November 1596. Erste Station seiner
Peregrinatio war Heidelberg gewesen: 19. Juni 1596. Lycklama war Saeckmas bester Freund.
21. Brief Nr. 9.
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Einige Male hatte Wiarda den Hospes gewechselt, auch eine zeitlang allein, ohne soziale
Kontrolle, gelebt, sich zwischenzeitlich in Strassburg aufgehalten und sich hauptsächlich mit
der Theologie und der Erlernung der französischen Sprache beschäftigt. Als er seinem Onkel
und seinem Bruder geschrieben hatte, er sei Protestant geworden, hatten seine Angehörigen
ihn gebeten, nach Hause zu kommen. Er meinte jedoch eine Peregrinatio müsse fünf Jahre
dauern. Auf Saeckmas Veranlassung begann er sich auf seine Promotion vorzubereiten. In der
Nachschrift seines Briefes vom 12. Dezember 1596 teilt Wiarda noch mit, dass Casaubon nach
Montpellier umgezogen ist und dass angenommen wird, dass Lect dessen Platz, d.h. die
klassische Philologie, übernehmen werde.(22) Bis im August 1597 ist Wiarda in Genf geblieben.(23
)Am 17. Dezember 1597 hat er sein Jurastudium mit der Promotion in Basel abgeschlossen.(24)
Das bedeutete jedoch nicht das Ende seiner Peregrinatio, denn erst am 15. Oktober 1600 ist er
in Leeuwarden Anwalt geworden.
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22. Brief Nr. 7.
23. Als Wiarda Genf verliess, nahm er Lects Brief an Saeckma (Nr. 10 der Übersicht) mit.
24. Mommsen Nr. 644. Promotionsregister: 20. XII. 1597.
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Casaubon von Franeker umworben
Casaubon beantwortet am 25. August 1596(25) einen Brief von Saeckma, der zusammen mit
Saeckmas Brief an Wiarda vom 30. April(26), mit Briefen von Drusius und Lubbertus an
Casaubon und mit einem Brief von Saeckma an Lect verschickt sein dürfte. Drusius und
Lubbertus haben zweifellos auf Veranlassung von Saeckma geschrieben: für Drusius war es der
Anfang einer schriftlichen Beziehung, für Lubbertus eine erneute Aufnahme des Kontaktes, der
während ihrer gemeinsamen Studienzeit gelegt worden war.(27)
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25. Brief Nr. 5.
26. Vgl. Anm. 12.
27. Vgl. C. van der Woude, Sibrandus Lubbertus. Leven en werken, in het bijzonder naar zijn
correspondentie. Kampen 1963, S. 537. Dort fehlerhaft 1594 statt 1596.
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In einem einleitenden Absatz voller Topoi bestätigt Casaubon ihre Freundschaft, vor allem weil
Saeckma daraus Vorteil ziehen könnte. Saeckma, der eine juristische Professur in Franeker
erstrebte, hat ihn seinen wichtigsten Freund genannt. Dass seine Suetonausgabe(28) von den
Gelehrten Frieslands so gut empfangen worden ist, freut Casaubon. Es wundert ihn jedoch,
dass Professor Drusius(29), Saeckma und einige andere auf den Gedanken gekommen sind, ihn
nach Franeker zu holen. Eine freundschaftliche oder eine ernst gemeinte Bemerkung? Saeckma
wisse ja, wie er in Genf öfters von ihm gehört habe, dass er besseren Umständen für seine
philologische Arbeit nachstrebe, einer Stelle ohne die Drohung von Feldzügen. Er denkt an ein
Ehrenamt mit viel Freizeit, nicht eine Professur, wie sie ihm von den Universitäten Montpellier
und Nîmes angeboten worden war. Ein Lehrstuhl ohne Dozierpflicht wie Scaliger ihn in Leiden
innehatte, war offenbar sein Ideal.(30) Zum Schluss dankt Casaubon Saeckma für dessen Beitrag
zu seinem Sueton. Er werde diesen sowie weitere Funde, die ausdrücklich willkommen seien,
in der nächsten Ausgabe verwerten. Wie Saeckma ihn kenne, brauche er nicht zu befürchten,
dass die Quelle nicht genannt werde.(31)
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28. Genf, Jacques Chouet, 1595. In;4. Nicht in der Bibliothek Saeckma;
vgl. Catalogus rarissimorum omni materia, facultate & lingua librorum bibliothecae instructissimae ...
Theodori Saeckma, in suprema Frisiae Curia senatoris dum viveret gravissimi, spectatissimi
... Franekerae 1666 (Auktion in Leeuwarden der Bibliothek des zweiten, am längsten lebenden
Sohnes von Johannes Saeckma). Johannes Saeckma hat sein Exemplar dem Studienfreund
Johannes Sopingius (1573-1615) ausgeliehen, wie wir dessen Brief vom 19. Januar 1596 neuen
Stils entnehmen; Codex Saeckma Nr. 200.
29. Drusius, eigentlich Johann van den Driesche (1550-1616), war der erste Professor für
Hebräisch in Franeker; vgl. Boeles II, S. 46-52. Mitte 1597 bis Mitte 1598 war er Rektor
Magnifikus.
30. Erasmus und Gruter sind andere Beispiele.
31. Saeckma hat Belege zum gesetzlichen Alter von Richtern vór Kaiser August vorgelegt. In
den 'Animadversiones' der zweiten Ausgabe (Paris 1610, S. 73) liest Casaubon mit Cujas 'a
vicesimo' zu 'Judices a tricesimo aetati anno allegit' (Suetontext S. 24. Zeile 15); der Name
Saeckma wird nicht erwähnt. Unter den von Casaubon angekündigten Abhandlungen, die aber
nie erschienen sind, befinden sich noch 'De magistratibus romanis' und 'Commentarius de re
vestiaria'; vgl. Pattison 431.
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Ein halbes Jahr später, am 25. Februar 1597(32), vor der Frankfurter Ostermesse, reagiert
Saeckma auf Casaubons Brief, den er immer wieder mit grosser Begierde gelesen und seinen
Freunden gezeigt hatte. Die Freundschaft Casaubons ist für ihn wie die Belohnung eines
Anwalts nach dem Prozessgewinn.(33)
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32. Brief Nr. 8.
33. Der Vergleich ist sehr zutreffend, weil Saeckma selber Anwalt war.
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Dass Ihr Sueton hier solchen Beifall erhalten hat, ist kein Wunder, weil die Unseren, ich meine
die Gelehrten, ja alle Philologen überall, Ihre Arbeit nicht nur als geschmackvoll, sondern auch
als gelehrt beurteilen, und sogar der Zeder(34) würdig.
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34. Erasmus, Adagium Nr. 3054: digna cedro. Casaubons Sueton hat Ewigkeitswert.
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Mit einem Zitat aus den Gesetzen Platons(35) schliesst Saeckma sein Lob dieser Ausgabe:
Aus diesem Grund ist es also nicht verwunderlich, dass der Rektor Magnifikus(36), Drusius
und die anderen Professoren Sie in unsere Franeker Akademie aufnehmen wollten. Sie
haben dies im vergangenen Jahr in der Staatenversammlung vorgebracht, weil sie der
Meinung waren, dass unsere Universität durch Sie wie eine Sonne sozusagen vor allem
auch für andere Philologen zu leuchten beginnen würde, und weil sie aus Mitteilungen
jener, die als Freunde Sie durch und durch kennen(37), unterrichtet waren über Ihre
Frommheit, Freundlichkeit, Ihren aufgeschlossenen Charakter, sowie über Ihre reichlich
vorhandenen Fähigkeiten im Unterrichten.
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35. Plato Laws - Loeb classical library Nr. 187, London 1967 - III 688d: Wenn wir Ihnen unser
Lob allein mit Worten zeigen würden, wäre Ihnen das eher peinlich; wir werden Sie aber
bestimmt durch eine Tat loben; bereitwillig werden wir nämlich Ihren Worten folgen. -
Saeckma besass den Platonfoliant Venedig 1513 'in aedib. Aldi, et Andrae soc.'; vgl. Bibliothek
Saeckma (Anm. 28), S. 35 Nr. 129.
36. Damals, Mitte 1595 bis Mitte 1596, Henricus Schotanus, Saeckmas Lehrer.
37. Saeckma formuliert allgemein: bescheiden nennt er sich selbst nicht, obwohl er natürlich
Casaubon aus der Nahe kennengelernt hat.
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Was Saeckma und Drusius geschrieben hatten, waren also nicht bloss freundliche Worte
gewesen, sondern ernste Vorhaben der Professoren und einiger anderer, die Casaubon gut
gesinnt waren(38). Doch die Provinzialstaaten waren im Vorjahr (1596) zu sehr beschäftigt mit
der noch immer drohenden Kriegsgefahr von Seiten der Spanier; was in Sachen Franeker
beabsichtigt wurde, verlief nicht nach Wunsch. 'Wir haben jedoch noch nicht jede Hoffnung
aufgegeben. Voraussetzung ist, dass Rune ins Land kommt und den Provinzialstaaten somit
mehr Zeit bleibt, die Akademie besser zu fundieren und auszurüsten.'
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38. Dabei ist u.a. an Reiner van Camminga zu denken. Siehe Anm. 47.
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Seinen Beitrag für den Sueton spielt Saeckma, bescheiden wie er ist, herunter: er hat in seinem
eigenen Exemplar(39) gelesen, dass Casaubon zu der Stelle mehr als er selbst beigetragen hat.
Auch will er Casaubon nicht länger von der Beschäftigung mit der Literatur abhalten. Mit
Nachrichten mache er, wie er von früher wisse, Casaubon, wie dessen Theophrast(40) sagte,
keine Freude. Wolle Casaubon dennoch etwas vom Zustand in den Niederlanden erfahren, so
könne er sich das von Lect erzählen lassen, dem Saeckma auch geschrieben habe. Wie er vor
kurzem gehört habe, sollte Casaubon jetzt auch einen Brief von Drusius erhalten haben.
Obwohl Saeckma diesen Brief in Eile geschrieben hat, ist er ausgewogen. Genauso wie sein
verehrter Professor baut Saeckma griechische Zitate ein: griechische Sprachkenntnisse waren
damals nicht mehr allgemein, sondern Unterscheidungsmerkmal bei Gelehrten. Als
humanistisch geschulter Jurist war Saeckma zugleich Philologe.
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39. Vgl. Anm. 28 und 31.
40. Theophrastus, Characteres ethici sive descriptiones morum graece. Is. Casaubonus
recensuit, in latinum sermonem vertit, et libro commentario illustravit. Lugduni 1592. In-8.
Bibliothek Saeckma (Anm. 28) S. 54 Nr. 246.
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Von Lect aufgenommen - Frieslands Gegenleistung
Am 25. August 1596 schreibt auch Lect seine Antwort(41) an Saeckma:
Beide Briefe wurden zusammen mit Wiardas(42) Schreiben zuerst nach Frankfurt(43) und von dort
nach Friesland überbracht. Denjenigen, die Saeckmas Brief mitgebracht haben,(44) wird er alle
Freundschaftsdienste erweisen sowie auch anderen, die eine Empfehlung von Saeckma
bekommen werden. Dies heisst: Lect nimmt Studenten aus Friesland in sein Haus auf. Da er,
wie Saeckma weiss, ein sehr beschäftigtes Leben führt und auch fast ein halbes Jahr wegen
Privatangelegenheiten in Frankreich gewesen ist, möge Saeckma seine späte Antwort
entschuldigen. Vor kurzem habe er seine Vorlesungen wieder aufgenommen und dies mit mehr
Freude, da der frühere Kollege der Rechtswissenschaft Julius Pacius wieder nach der
Universität Genf zurückgekehrt sei.(45) Franz van Camminga(46) hat in Genf Schulden hinterlassen.
Lect lässt dessen Eltern(47), sowie den Roorda(48) und den Schotanus(49) grüssen.
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41. Brief Nr. 5.
42. Brief Nr. 3.
43. Die Frankfurter Buchmesse war ein Austauschplatz fiir Briefe.
44. Welche friesische Peregrinanten gemeint sind, konnte nicht festgestellt werden.
45. Wie Anm. 15.
46. Siehe Anm. 15.
47. Reiner (Friesisch: Rienck) van Camminga war ein einflussreiches Mitglied der Staaten von
Friesland. Er starb am 8. März 1598 und wurde in Franeker begraben. Zu seinem Sohn Franz
siehe Anm. 62.
48. Karl Roorda (1530/1531-1601) war einer der mächtigsten Politiker Frieslands bis er 1593
mit Statthalter Wilhelm Ludwig in Konflikt geriet.
49. Henricus Schotanus (1548-1605), erster und lange Zeit einziger Juraprofessor in Franeker;
Rektor Magnifikus 1595/1596; Saeckmas Lehrer und Freund; vgl. Boeles II, S. 40-44.
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Einen kurzen Brief(50) für Saeckma - Lect ist genauso wie Casaubon immer sehr beschäftigt -
gibt Lect am 17. August 1597 dem Wiarda mit, der Genf verlässt. Von letzterem möge dem
Saeckma mündlich berichtet werden, was Staatsangelegenheiten, Lect selbst, vor allem aber
den Krieg anbelange. Er schickt ein Exemplar seines Kommentars zu Aemilius Macrus mit. Die
Paraphrasen zu Jonas(51) sind noch im Druck. Er bittet um ein Urteil ohne Umschweife von
Saeckma und anderen Gelehrten Frieslands. Den Schotanus sowie den Lydius(52) und den
Drusius lasst er grüssen; beide letztere sind ihm nicht nur durch Freundschaft, sondern auch
durch ihre Schriften bekannt. Karl Roorda werde er dann schreiben, wenn er mehr Zeit habe.
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50. Brief Nr. 10.
51. Jacobus Lectius, Jonah seu poëtica paraphrasis ad eum vatem. Genevae 1597. In-4. Nicht
in der Bibliothek Saeckma (Anm. 28).
52. Martinus Lydius (1539/40-1601), einer der drei Theologen Franekers; Rektor Magnifikus
1598/1599; vgl. Boeles II, S. 34-36.
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lm Jahre 1598 wurde der Genfer Staatsmann Jacques Anjorrant (1566-1647) als Delegierter
nach den Niederlanden geschickt.(53) Lect, der sich für diese Mission entschuldigt hatte, gab ihm
einen undatierten Brief(54) für Saeckma mit. Wahrscheinlich ist der Brief vom 28. Marz 1598, an
welchem Tag Lect den Anjorrant auch Janus Dousa dem Älteren, im Haag empfohlen hat.(55)
Zweck der Mission war finanzielle Unterstützung für Genf von den Generalstaaten zu erlangen
und, wie sich dem Brief an Saeckma entnehmen lässt, auch von den Provinzialstaaten
Frieslands.
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53. Vgl. H. de Vries de Heekelingen, Genève pépinière du calvinisme hollandais. I. Les
étudiants des Pays-Bas a Genève au temps de Théodore de Bèze. Fribourg (Suisse) 1918; II.
Correspondance des élèves de Théodore de Bèze après leur départ de Genève. La Haye 1924.
II, S. 51 Anm. und Kapitel D. Délégations aux Pays-Bas.
54. Brief Nr. 11.
55. De Vries de Heekelingen II,S. 388 Nr. CLXXXII. Jan van der Does (Noordwijk 1545 -
Haag 1609) war Mitglied der Staaten Hollands, erster Kurator der Universiteit Leiden und seit
1591 Ratsherr am Gerichtshof von Holland, Zeeland und Westfriesland; er war ein
ausgezeichneter Philologe und Historiker. Vgl. Nieuw Nederlandsen Biografisch
Woordenboek VI, S. 425-429.
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Im Herbst ist Anjorrant in Friesland gewesen. Trotz des grossen Defizits dem Krieg zufolge
hat Friesland auf Fürsprache des Saeckma und anderer Freunde, wie Camminga(56), 300 Pfund
gegeben und ausserdem die eigenen Abgeordneten im Haag noch zu einer kleinen Subvention
ermächtigt. Darüber berichtet Anjorrant aus Haag am 1. Dezember 1598.(57)
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56. De Vries de Heekelingen II Nr. CXCI1, S. 400.
57. De Vries de Heekelingen II Nr. CLXXXVII1.
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Anjorrant hat sich längere Zeit in den Nördlichen Niederlanden aufgehalten. In der
Abrechnung(58) werden die Beiträge von den Provinzen Holland (6455), Zeeland (1588),
Utrecht (657), und Groningen (753) genannt; Friesland, das durch die grosse Fraudierung ihres
Generalempfängers zusätzlich geschwächt war, hat zwar nur 350 Gulden gestiftet(59), war
jedoch die erste Provinz, die zugesagt hat.
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58. Genf, 18. Mai 1599. De Vries de Heekelingen II Nr. CXCII.
59. De Vries de Heekelingen II S. 401.
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Lect bittet Saeckma in seinem Brief von 1598 den Schotanus, Aysma(60), Lycklama und andere,
nicht genannte Freunde zu grüssen. Jeden Tag erwarte er den Casaubon wegen des Erbes von
dessen Schwiegervater Henri Estienne in Genf. Er hoffe sogar, dass Casaubon bleiben werde,
vor allem wenn Friesland die Universität Genf mit einem kleinen Beitrag unterstützen werde.
Es gibt viele Beispiele von Empfehlungen, die Franeker Studenten von ihren Professoren und
den Behörden für die Peregrinatio nach Genf erhielten.(61) Hervorgehoben sei der Fall Franz van
Camminga: auf Veranlassung des Provinzialausschusses Frieslands hat Sekretär Eco Isbrandi
am 14. August 1594 eine Empfehlung für den Sohn des Staatenmitglieds Reiner van
Camminga an die Genfer Professoren geschrieben.(62) Darin werden auch die anderen Studenten
aus Friesland empfohlen, die eventuell nach Genf geschickt(63) werden würden.
Saeckma hat dem Arent
van Haersma(64) im Frühjahr 1605 ein Empfehlungsschreiben für Jacques Lect mitgegeben. Am
31. August schreibt letzterer an Saeckma(65), er habe vor kurzem einem Soldaten, der nach
Friesland gehe, einen Brief anvertraut. Da er aber an der Zuverlässigkeit solcher Leute zweifle,
bestätige er von neuem seine Zuneigung für Saeckma; dessen Talente, Glück und Unglück
berühren ihn. Gerne habe er den jungen Haersma aufgenommen, der jetzt mit anderen
Studenten bei ihm wohne. Lect werde auf dessen Studien zusehen, sowie auch auf die von
anderen, die mit einer Empfehlung Saeckmas zu ihm kommen sollten. Haersma werde selber
wohl ausführlicher geschrieben haben.
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60. Tacitus/Taco Aysma, der friesische Jurastudent der sich auf seiner Peregrinatio am 27.
September 1594 in Heidelberg hatte immatrikulieren lassen. Dort hat er sich Wiarda
angeschlossen. Beide sind vor dem 21. Juni 1596 im Gefolge des Professors Pacius nach Genf
gezogen; vgl. Brief Nr. 3. Am 12. Dezember 1596 sind Aysma und Wiarda noch in Genf; vgl.
Brief Nr. 7. Möglicherweise hat Aysma Genf zusammen mit Wiarda im August 1597 verlassen;
vgl. Brief Nr. 10. Weiter konnte seine Peregrinatio nicht verfolgt werden; unbekannt ist, ob er
promoviert hat; jedenfalls nicht in Basel.
61. So hat der Franeker Theologieprofessor Sibrandus Lubbertus am 6. Dezember 1604 den
evangelischen Pfarrer Goulart in Genf, gebeten, den Studenten Hessel van Vervou
aufzunehmen. Briefe zur Empfehlung gingen an alle Pfarrer in Genf aus am 7., 8. und 14. März
von Lubbertus, vom Statthalter Wilhelm Ludwig und im Namen der Leeuwarder Pfarrer von
Johannes Bogermann; de Vries de Heekelingen I, S. 284-289. Drusius empfahl Goswinus
Geldorpius bei Beza durch einen Brief vom 20. Februar 1592; de Vries de Heekelingen I, S.
255-256.
62. De Vries de Heekelingen I, S. 266. Bei seiner Immatrikulation im Oktober hat Franz van
Camminga diesen Brief abgegeben: von einer anderen Hand ist das Empfangsdatum, der 12.
Oktober 1594 hinzugeschrieben worden. Sein Jurastudium hatte C. am 2.2.1591 in Franeker
begonnen. lm August 1596 studierte er an der Universität Frankfurt an der Oder. Er ist 1597 in
Wien gestorben; vgl. Stamboek van den Frieschen adel, Leeuwarden 1846, I, S. 77.
63. ... et alii nostrae Frisiae cives studiorum ergo in vestram scholam ablegati ...
64. Album studiosorum Academiae Franekerensis (1585-1811, 1816-1844). Franeker 1968,
Nr. 707: 3.6.1602 Arnoldus Erici Haersma, Leovardiensis, iur. Sein Schwager Gellius Hillama,
einer der vier Kuratoren der Universitat Franeker, war ein Freund von Saeckma (vgl. Anm.
71). Haersma wurde 1625 'grietman' (Bürgermeister) der 'grietenij' (Gemeinde) Smallingerland.
65. Brief Nr. 12.
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Am 1. August 1609 hat Saeckma den Besuch seines Schwagers Evert Boner(66) in einem Brief
angekündigt. Einige Tage nachdem er diesen Brief erhalten hat, am 5. September, antwortet
Lect.(67) Er werde Boner, wenn er komme, seine grösste Zuneigung erweisen und ihm auch den
eingeschlossenen Brief Saeckmas überreichen. Da er in diesem (Studien)Jahr im Genfer Rat
fungiere, werde er die Betreuung von Boners Studien vor allem seinem Kollegen(68) anvertrauen.
Vom Überbringer, einem Soldaten(69), könne Saeckma mehr vernehmen. Gelegenheit öfters zu
schreiben werde es geben, wenn Saeckmas Schwager gekommen sei. Die Adressierung des
Briefes zeigt, dass Lect darüber informiert ist, dass Saeckma als ausserordentlicher
Abgeordneter Frieslands zu den Generalstaaten im Haag entsandt worden ist.(70) Er grüsst
Saeckmas Kollegen Hillema(71), an den er sich nicht nur dem Namen nach erinnert. In den
vergangenen Jahren haben die Studenten Fabian van Vliet(72) und François Fagel(73) bei ihm
gewohnt. Sollten sie, wie er vermute, im Haag sein, so möge Saeckma sie von ihm grüssen.
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66. Franeker Nr. 677: 17.11.1601 Everardus Alberti Boner. iur.; 1607 Marburg; 15. XII. 1608
Heidelberg; Basel 14. VII. 1609: Promotion 2. X. 1609 (Mommsen Nr. 1003),
Promotionsregister 5. X. 1609. lm Genfer Matrikel kommt Evert Boner nicht vor, er ist aber
bestimmt bei Lect gewesen. lm Jahre 1610 wurde er Anwalt in Leeuwarden, 1623 Ratsherr. Er
starb 1639. Saeckma hat 1603 dessen Schwester Hylck Boner geheiratet.
67. Brief Nr. 13.
68. François de Bons, der im Jahre 1606 Colladon nachgefolgt war. Vgl. Borgeaud S. 368.
69. Offenbar ein Mann, in dem Lect mehr Vertrauen hatte.
70. Ioanni Saeckma, illustrium Frisiae Ordinum legato, Hagam Comitis.
71. Gellius/Jelle Hillama (ca. 1565-1626), seit 1597 Ratsherr im obersten Gerichtshof
Frieslands zu Leeuwarden. Saeckma war 1603 Ratsherr geworden. Beide sind 1608/1609 als
ausserordentliche Delegierte zur Generalstaatenversammlung im Haag entsandt worden.
72. Fabian van Vliet (1582-1634) wurde Ratsherr im Gerichtshof von Brabant.
73. François Fagel (1585-1644) studierte in Leiden; er hat, wie sich zeigt, Genf besucht;
er wurde Anwalt, später Ratsherr, schliesslich Präsident des obersten Gerichtshofes der
Provinz Holland.
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Bouricius von Saeckma dem Casaubon empfohlen
Ein Gruss, den Casaubon seinem Brief an Drusius vom 17. September 1612 aus London
hinzufügt(74), hat Saeckma veranlasst, wieder mit Casaubon Kontakt aufzunehmen. Zwei Tage
nach Empfang von Saeckmas Brief, am 21. Februar 1613 antwortet Casaubon seinem Freund,
dem Rechtsgelehrten und Ratsherrn im obersten Gerichtshof Frieslands.(75)Er adressiert
Franeker statt Leeuwarden, vermutlich weil er zugleich einen Brief an Professor Drusius
schickt. Er, Casaubon, wie immer sehr beschäftigt, arbeite zur Zeit an einer Widerlegung des
Cäsar Baronius, was Saeckma, wie er dessen Brief entnommen habe, bekannt sei.(76) In einer
Nachschrift lässt Casaubon den Sibrandus Lubbertus grüssen.
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74. Brief Nr. 14. Virum amplissimum, dominum Saeckmam, veteri amicitia mihi iunctum, meis
verbis, nisi grave est, quam officiosissime salutabis.
75. Brief Nr. 16.
76. Sehr wahrscheinlich durch Bouricius.
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Nicht lange danach, am 11. März 1613(77) beantwortet Casaubon einen Brief des Hector
Bouricius(78). Dieser hatte ihn 1612 in London besucht. Bouricius war 1593 in Leeuwarden
geboren, hatte vom 4. Mai 1608 bis Ende 1609 in Franeker Jura studiert und danach eine
Peregrinatio academica(79) nach Löwen, Douai, Dôle, Paris und Orleans unternommen. In
Löwen war er Bakkalaureus geworden, in Orleans Doktor. Wann genau Bouricius bei
Casaubon war, ist nicht bekannt. Am 26. Mai 1613 hat er sich am Gerichtshof von Friesland
als Anwalt immatrikulieren lassen.
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77. Brief Nr. 17.
78. Brief Nr. 15, im Anhang herausgegeben. Zu Bouricius vgl. Boeles II, S. 114-116.
79. Bezüglich der Peregrinatio des Hector Bouricius gibt es zwei Briefe seines Vaters Jakob
Bouricius, einen (Leovardiae 15. Martii 1610) an seinen Verwandten Gregorius Hopperus in
Brussel, den anderen (mit gleichem Datum) an Sohn Hector in Löwen. Abschriften von W.W.
Buma in der Provinciale Bibliothek van Friesland unter der Signatur Hs 1511. Einen Artikel
zu dieser Peregrinatio findet sich auch auf meiner Website: siehe die HOMEpage.
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Es zeigt sich, dass Saeckma als Makler(80) der Freundschaft zwischen Bouricius und Casaubon
fungiert hat. Dem Saeckma habe er, so schreibt Casaubon an Bouricius, vor kurzem erst
geschrieben; ob dieser Brief(81) schon angekommen sei, wisse er noch nicht; er habe keine Zeit
gehabt, dem Saeckma auch jetzt zu schreiben. Er sei Tag und Nacht beschäftigt mit einer
Arbeit, in der er die vielen und manchmal krassen Fehler des Cäsar Baronius, des Begründers
der Kirchengeschichte, bekanntmache.(82) Weil der König von England James I. vor allem für
theologische Sachen und kaum für die Literatur ein Interesse zeigt, muss Casaubon sich vom
Polybiuskommentar(83) fernhalten, im Gegensatz zu dem, was ihm in Paris von Heinrich IV.
erlaubt war. Ein halbes Jahr später(84) berichtet Casaubon ganz kurz, dass ungefahr 100 Seiten
des ersten Abschnitts fertig sind. Er will diejenigen, die fordern, dass Baronius als unfehlbar
betrachtet wird, auf dessen Schwächen aufmerksam machen.
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80. ... ego de nuper inter nos contracta amicitia eo melius spero, quia intervenit illi quasi
proxeneta vir amplissimus et integerrimus Iohannes Saeckma ...
81. Brief Nr. 16.
82. Diese Arbeit hat Casaubon erschöpft. Über das Resultat 'De rebus sacris et ecclesiasticis
exercitationes xvi ad Baronii annales. Londini 1614, In-2' war er selber am wenigsten
zufrieden. Vgl. Pattison S. 322-341, 422, 430.
83. Abgesehen von der Ausgabe 'Polybius, Historiarum libri qui supersunt. Is. Casaubonus ex
antiquis libris emendavit, latine vertit et commentariis illustravit. Parisiis 1609, In-2', ist ein
ausführlicher Kommentar, wovon Casaubon mehrmals sagt, er sei komplett, nicht erschienen.
Vgl. Pattison 431.
84. Brief Nr. 19.
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Hector Bouricius hat diese zwei Briefe am Ende seiner Oratio anniversaria dicta honori
literarum principis Isaaci Casauboni im Jahre 1615 abdrucken lassen.(85) Diese Oratio beginnt
mit einem kurzen Schreiben vom 15. August 1615, in dem Bouricius die Gelegenheitsausgabe
seinem Freund, dem Ratsherrn Johannes Saeckma anbietet. Am Anfang steht eine Begründung
der Ausgabe, in der die Anteilnahme der Respublica literaria an dem Tod ihres gemeinsamen
Freundes bezeugt wird. Die Oratio an die Burger der Respublica literarum ist nicht nur eine
literarische Form, sondern auch eine wirklich ausgesprochene Ansprache. Man kann sich den
Anwalt Bouricius als Redner in der Ratskammer oder, was gerade in den Sommerferien
möglich war, im grossen Saal des obersten Gerichtshofes von Friesland in Leeuwarden vor den
zwölf Ratsherren, den Anwälten und anderen humanistisch geschulten Gelehrten vorstellen.
Der Oratio folgen noch zwei Gelegenheitsgedichte des Bouricius auf den Tod und das Grab
des Casaubon und eins von Pierius Winsemius(86)anlässlich des ersten Jahrestages von
Casaubons Tod. Die Ausgabe schliesst mit einer Beurteilung des Verstorbenen von Justus
Lipsius und Dominicus Baudius. Wie die Druckfehler zeigen, ist diese Gelegenheitsschrift in
grosser Eile gedruckt worden. Dennoch konnte sie erst nach dem l. Juli alten Stils, dem
Sterbetag des Casaubon, erscheinen.
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85. Leovardiae, excudebat Abrahamus Radaeus; PBF Signatur C 20878.
86. Der Jurist und Geschichtsschreiber Winsemius ist auch Autor der In obitum amplissimi et
clarissimi viri Hectoris Bouricii, I.C. et in suprema Frisiorum Curia senatoris, oratio.
Franekerae, excudebat Uldericus Balck, Ord. Fris. eorundemque Acad. typog., anno 1636'.
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Die Oratio ist ein Musterbeispiel für das gelehrte Humanistenlatein des hochbegabten
Bouricius: grosse Namen wie Erasmus, Thomas More, Lipsius und Scaliger werden in dieser
Lobrede, die zugleich eine Kurzbiographie des Casaubon enthält, erwähnt. Nach der Meinung
des Franeker Professors Sixtinus Amama(87) gab es damals ausser dem Leidener Philologen
Daniel Heinsius keinen, der sowohl in Prosa als auch in Poesie, besser und blumenreicher als
Bouricius schrieb. Anders formuliert heisst es bei Winsemius: Während unsere Juristen wegen
der Beschäftigung mit der Gerichtspraxis und durch die Vernachlässigung des Studiums nicht
dazu imstande waren oder wegen Unerfahrenheit Bedenken hatten, hat allein Bouricius eine
Probe der lateinischen Beredsamkeit des Gerichtshofes gegeben, indem er des berühmten
Casaubon in einer Lobrede gedacht hat.(88) Kündigt sich hier das Ende des Humanismus in
Friesland an?
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87. Vgl. U. Huber, Opera minora et rariora, iuris publici et privati. Edidit Abrahamus Wieling.
Traiecti ad Rhenum 1746. Tomus primus. Oratio VI., S. 134.
88. Winsemius, In obitum ... Bouricii (vgl. Anm. 86), S. 19.
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Zusammenfassung
Im obenstehenden ist die überlieferte Korrespondenz zwischen Saeckma einerseits und
Casaubon und Lect andererseits behandelt worden. Obwohl sich die Briefe Saeckmas mit wenigen
Ausnahmen nicht erhalten haben, kann manches den Reaktionen von Casaubon und Lect
entnommen werden. Hinzugezogen sind einige andere Briefe, in denen Saeckma erwähnt wird:
zum Beispiel der Brief vom 13. August 1613, in dem Casaubon den Lubbertus bittet, Saeckma
zu grüssen.(89) Der letzte Brief von Casaubon an einen Friesen, ebenfalls Professor Lubbertus,
datiert übrigens vom 23. April 1614.
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89. Brief Nr. 18: Virum dominum Saeckma meis verbis salvere, nisi grave est, iubeto.
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In der Übersicht am Schluss dieses Aufsatzes werden auch Briefe aufgeführt, aus denen nicht
zitiert worden ist: diese sind von Casaubon an andere Friesen(90) gerichtet und manchmal
gleichzeitig mit Briefen an Saeckma versandt worden. Die behandelten Briefe zeigen alle, wie
die Beziehungen zwischen Friesland und der Universität Genf gewesen sind.
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90. U.a. an Foppe van Aitsema, der eine Peregrinatio nach Frankreich unternommen hat. Aus
Briefen an Drusius zeigt sich, dass Drusius eine Reise nach Frankreich machen wollte (Nr.
588) und dass Casaubon alle Schriften von Drusius in seiner Privatbibliothek hatte (Nr. 832).
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Nach seiner Peregrinatio academica spielte Saeckma darin eine wichtige Rolle. Auf seine
Empfehlung wurden friesische Jurastudenten in Genf von Lect aufgenommen. Ohne
Empfehlung konnte kein Student eine ausländische Studienreise antreten.
Die Weiterentwicklung der Universität Franeker stockte, weil Friesland noch nicht von
Kriegsgefahr befreit war und grosse finanzielle Probleme hatte. Aber auch sonst hatte
Casaubon wohl kaum nach Franeker gelockt werden können, da den berühmten Philologen
dort keine reiche Universitätsbibliothek erwartete. Auf Empfehlung von Saeckma besuchte
Bouricius den Casaubon in London. Hector Bouricius war, wie Saeckma, ein humanistischer
Rechtsgelehrter, also zugleich Jurist und Philologe. Ausserdem zeichnete Bouricius sich durch
ein vorzügliches Humanistenlatein aus, wie sich in seiner Lobrede auf Casaubon zur
Gedenkfeier dieses höchsten Vertreters der Respublica Literarum zeigt.
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Übersicht der Briefe
Die Angaben beziehen sich bei Casaubon auf Briefnummer und Seite der Ausgabe von
Jansonius ab Almeloveen (vgl. Anm. 4) und bei Lect auf Bandnummer und Seite der Arbeit
von de Vries de Heekelingen (vgl. Anm. 53). Von einigen der Briefe gibt es keine
Druckvorlage: diese sind nur als Abschriften überliefert und werden in der 'Provinciale Bibliotheek van Friesland' (PBF) in Leeuwarden aufbewahrt.
In Frankreich wurde Ende 1582 der neue Kalender eingeführt, in Friesland und Groningen
sowie in Basel und Genf und im evangelischen Deutschland Ende 1700, in England 1752; vgl.
H. Grotefend, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Elfte
Auflage. Hannover 1971, S. 26-27. Somit sind die Briefe Casaubons aus Montpellier und Paris
nach dem neuen Stil datiert. Alle anderen Briefe tragen ein Datum alten Stils, mit Ausnahme
eines Briefes* von Casaubon aus London an Drusius. Das vorangestellte Datum in der Liste ist
rücklaufig zu lesen. Diese Liste ist gegenüber der Ausgabe 1992 mit vier Briefen - kursiviert -
von Saeckma an Casaubon erweitert.
- 1. 1594 08 14 Provinzialausschuss Friesland an Professoren Genf
Posteaquam vir nobilis ...
Leovardiae, XIV. Aug. 1594 --- de Vries I 266
- 2. 1595 08 27 Casaubon an Jos. Scaliger
Quod maxime semper ...
Genevae, VI. Kal. Sept. 1595 --- 33 [21]
Empfiehlt Saeckma
- - 1596 03 02 Saeckma an Casaubon
Quamvis superioribus diebus nobis nuntiaretur, te Geneva discessisse ...
VI. Non. Mart. 1596 --- British Library, Burn. 363 fol. 26 (Original)
- 3. 1596 06 21 Markus Lycklama an Saeckma
Simulatque scribendi occasio ...
Heidelbergae, 21. Iunii 1596 --- PBF: Codex Saeckma Nr. 157 (Original)
- - 1596 08 23 Casaubon an Drusius
Qui te plurimum ...
Genevae, X. Kal. Sept. 1596 --- 74 [42]
- 4. 1596 08 24 Georg Wiarda an Saeckma
Amice ac cognate ...
Genevae, 24. Aug. [1596] --- de Vries II 77
- 5. 1596 08 25 Casaubon an Saeckma
Et praesens multis ...
Genevae, VIII. Kal. Sept. 1596 --- 75 [43]
- 6. 1596 08 25 Lect an Saeckma
Dignam amicitia nostra ...
Genevae, VIII. Kal. Sept. 1596 --- de Vries II 79
- - 1596 08 26 Casaubon an Sibr. Lubbertus
Nae tu, vir ...
Genevae, VII. Kal. Sept. 1596 --- 77 [44]
- 7. 1596 12 12 Wiarda an Saeckma
Binae mihi abs ...
[Genevae], 12. Dec. 1596 --- de Vries II 81
- - 1597 02 01 n.S. Casaubon an Leo Aitsema
Diligebam te, vir ...
Monspelii, Kal. Febr. 1597 --- 113 [63]
- 8. 1597 02 25 Saeckma an Casaubon
Literas tuas multo ...
Leovardiae, XXV. Febr. 1597 --- A13 [647]
- 9. 1597 02 26 Wiarda an Saeckma
Combien qu'il ...
[Genève], 26. Febr. [1597] --- de Vries II 87
- 10. 1597 08 17 Lect an Saeckma
Literas scribi a ...
Genevae, XVII. Aug. 1597 --- de Vries II 88
- 11. 1598 00 00 Lect an Saeckma
Veteri in me ...
Genevae, [ohne Datum] 1598 --- de Vries II 90
- - 1600 12 16 n. S. Casaubon an Joh. Arcerius
Per mihi gratae ...
Lut. Par., XVII. Kal. Ian. 1601 --- 220 [113] 1600
- - 1600 12 16 n.S. Casaubon an Joh. Drusius
Ain' tu, vir ...
Lut. Par., XVII. Kal. Ian. 1601 --- 221 [113] 1600
- - 1600 12 16 n.S. Casaubon an Sibr. Lubbertus
Magnum mihi gaudium ...
Lut. Par., XVII. Kal. Ian. 1601 --- 222 [114] 1600
- - 1602 06 11/ 07 13 n.S. Casaubon an Sibr. Lubbertus
Beasti me, doctissime ...
Lut. Par., III. Eid. lu. 1602 --- PBF: Gabbema Codex I Nr. 350 und Codex FG Nr. 224
- - 1603 12 19 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Etsi gratum mihi ...
Lut. Par., XIV. Kal. Ian. 1604 --- 372 [197] 1603
- - 1604 09 05 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Heri reverso mihi ...
Lut. Par., V. Sept. 1604 --- 412 [219]
- - 1604 09 27 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Literas tuas, eruditissime ...
Lut. Par., V. Kal. Oct. 1604 --- 414 [220]
- - 1604 10 14 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Occupatissimus eram, cum ...
Madriti, pridie Eid. Oct. 1604 --- 418 [223]
- - 1605 01 14 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Commodo cum has ...
Lut. Par., XIX. Kal. Febr. 1605 --- 434 [231]
- - 1605 05 12 n.S. Casaubon an Fop. Aitsema
Salmurium te profectum ...
Lut. Par., IV. Eid. Mai. 1605 --- 449 [239]
- 12. 1605 08 31 Lect an Saeckma
Per militem quendam ...
Genevae, prid. Cal. Sept. 1605 --- de Vries II 105
- - 1608 03 14 n.S. Casaubon an Joh. Drusius
Terno omnino has ...
Lut, Par., prid, Eid. Mart. 1608 --- 588 [309]
- - 1608 03 14 n.S. Casaubon an Joh. Drusius
Accepi, clarissime vir ...
Lut. Par., prid. Eid. Mart. 1608 --- 589 [309]
- - 1608 03 14 n.S. Casaubon an Sibr. Lubbertus
Binas a te ...
Lut. Par. prid. Eid. mart. 1608 --- PBF: Gabbema Codex I Nr. 351 und
Codex FG Nr. 255
- - 1609 06 23 Saeckma an Casaubon
Scriptionem intermisi pene ...
Hagae Hollandorum XXIIIo Junii XVIC.IX. --- British Library, Burn. 366
fol. 3-4 (Original)
- 13. 1609 09 05 Lect an Saeckma
Kalendis Augusti quas ...
Genevae, V. Sept. 1609 --- de Vries II 117
- - 1612 07 04 Casaubon an Joh. Drusius
Quod postquam in ...
Londini, IV. Non. Iul. 1612 --- 817 [476]
- 14. 1612 09 17 Casaubon an Joh. Drusius
Qum ante aliquot ...
Londini, XV. Kal. Oct. 1612 --- 832 [485] Mit Gruss an Saeckma
- 15. 1613 01 02 Hector Bouricius an Casaubon
Inter praeclaras animi ...
Leovardiae, IV. Non. Ian. 1613 --- PBF: Codex Saeckma Nr. 262 (Abschrift von einem famulus)
Erwähnt Saeckma
- - 1613 01 07 Saeckma an Casaubon
Aestate superiori, quum ...
VIIo Id. Januar. MDCXIII. --- British Library, Burn. 366 fol. 5 (Original)
- - 1613 02 05 n.S. Casaubon an Joh. Drusius
Quaesivi diu occasionem ...
Londini, Non. Febr. 1613 --- 855 [515] stylo Gallico*
- 16. 1613 02 21 Casaubon an Saeckma
Ego vero tui ...
Londini, IX. Kal. Mart. 1613 --- 868 [520]
- - 1613 02 21 Casaubon an Joh. Drusius
Gaudeo tandem fuisse ...
Londini, IX. Kal. Mart. 1613 --- 869 [520]
- 17. 1613 03 11 Casaubon an Hect. Bouricius
Pauci dies sunt ...
Londini, V. Eid. Mart. 1613 --- 872 [521] Erwähnt Saeckma
- 18. 1613 08 13 Casaubon an Sibr. Lubbertus
Hodie tuas accepi ...
Londini, Eid. Aug. 1613 --- PBF: Gabbema Codex I Nr. 352 und Codex FG Nr. 226
Mit Gruss an Saeckma
- 19. 1613 09 02 Casaubon an Hect. Bouricius
Inter curas plurimas ...
Londini, IV. Non. Sept. 1613 --- 914 [544]
- - 1614 02 08 Saeckma an Casaubon
Literas tuas IXo Calend. Martii Londini datas accepi mense Aprili superioris anni.
VIo Id. Fberuar. MDCXIIII. --- British Library, Burn. 366 fol. 6 (Original)
- - 1614 04 23 Casaubon an Sibr. Lubbertus
Non dubito mirari ...
Londini, IX. Kal. Mai. 1614 --- 956 [560]
>> begin
ANHANG
Brief Nr. 15:
Leeuwarden, 2. Januar 1613. - Bouricius dankt und lobt Casaubon, bei dem er 1612 in
England auf Empfehlung seines Freundes Saeckma klassische Philologie betrieben hat.
(Abschrift: Codex Saeckma Nr. 262).
Isaaco Casaubono viro clariss. Hector Bouricius s.d.
Inter praeclaras animi ac ingenii tui dotes, quibus iam dudum factum est, ut nomen famam ab
iniuria mortalitatis vindicaris, una tua humanitas sic enituit apud omnes bonos, ut merito tuo
Africum(91) eulogion tibi adscripserint, sisque et audias inter optimos clarissimus, et inter
clarissimos optimus, inter utrosque doctissimus, nec iniuria, cuius nempe candor, virtus,
doctrina sic apud disertos ac ignotos ex politissimis monimentis elucet, ut unus videare, qui
hoc saeculo literariam viam recto pede calcaris, benevolentia autem et comitas sic omnibus
innotuit, ut unus videare virtutem et doctrinam coniunctas habuisse, quae res cum alias saepe,
turn nunc praecipue animum incredibili cupiditate accendit literis mei te adeundi.
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91. Nach Publius Cornelius Scipio maior, der für seinen Sieg im Jahre 202 v. Chr. über
Hannibal den Ehrennamen Africanus erhielt.
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Quo facilius dabis veniam, quae tua est humanitas peccati aut erroris, si quid est, quod qui
coram anno superiore fores benevolentiae tuae pulsavi, et intromissus haud gravate sum, idem
nunc tentem per alloquium stili, simul quo gratitudine debita me exsolverem, et tu scires esse in
hoc ad Oceanum termino(92) - Frisiam dico - virtutis ac doctrinae, hoc est tui taliumque unicos
admiratores, ac confirmavit me in hoc proposito vir clariss. Ioannes Saeckma, Frisiae nostrae
senator laudatiss., qui quoties subit animum cogitatio de literis ac literatis, subit autem
frequentissime, te vir maxime, solem literatorum solitus est appellare.
Enimvero sic de te statuunt omnes boni doctique, ut effaeta virorum litterarumque nostra aetas
te solum produxerit et eduxerit, qui dictator remp. litterariam gereres, videresque ex vetusto
scito, ne quid detrimenti resp. caperet, qua in re te talem praestitisti, ut sive praestantiam in
ingenio, industriam in cura, facundiam in stilo, peritiam in linguis, scientiam in cunctis species,
primas facile tibi deferant quotquot amamus literas. Itaque tuo beneficio Strabo, Polybius,
Suetonius, Persius emendatiores melioresque leguntur, fecistique ut horum scripta tibi lucem
vitamque aeterno munere debeant, posteritatem vero tanto nexu obstrinxisti, ut te coelitus
[Griechisch:] mèchanès literis eruendis aut dirigendis, datum terris cum aeterno tuo decore
agnoscant. Posset unus Polybius luculenter facere testatum, qua tu vi ingenii, gravitate iudicii,
excellentia polleas doctrinae, nisi haec ipsa tibi scriberem vir incomparabilis, cuius quanto
sublimior erit famae perennitas, tanto tu procul ab ambitione famaeque sacra fame abes.
Ego, vir praestantissime, quod ab initio dixi, te admiror, ac ut diu terris supersis literarum
bono, Deum comprecor. Vale. Leoverdiae Fris. 4 Nonas Ian. MDCXIII.
[Ohne Adresse]
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92. Bezieht sich auf den steinernen Grenzpfahl mit Januskopf, der 1576 auf den Seedeich
südlich von Harlingen aufgestellt wurde. Der 'stiennen man' ehrt den spanischen Befehlshaber
Kaspar de Robles, der den Deich von der nördlichen und der südlichen Deichgenossenschaft
ausbessern liess.
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M.H.H. Engels, 24 juni 2003
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